Axtwerfen mit Ingo :-)




Hans Mehles



6. Oktober 2022

Bericht und Bilder: Hans Mehles

Schützengilde Faßberg geht mit einer weiteren neuen Sparte an den Start

Seit Ende September begeistert das Axtwerfen


Faßberg. Die Schützengilde Faßberg entwickelt unter ihrem Vorsitzenden Jürgen Pinkowsky eine ungeahnte Dynamik. Gerade hat der Verein die Nachbarn des Schützenplatzes mit ins Boot geholt und gemeinsam mit ihnen eine einvernehmliche Lösung für das Böller-Training entwickelt, macht eine neue Sparte auf sich aufmerksam, die zumindest von den Nachbarn nicht als Störung empfunden werden kann, denn sie macht eigentlich kaum Geräusche. Denn das Axtwerfen selber entwickelt keine Geräusche, zumindest der Wurf durch die Luft ist nicht hörbar. Wird jedoch die Zielscheibe getroffen, bleibt es nicht aus, den Einschlag durch ein kurzes Schlaggeräusch wahrzunehmen Dieses Friedensangebot an die Nachbarn zeigt eindeutig, es kommt der Schützengilde nicht darauf an, möglich akustisch wahrgenommen zu werden, sondern den Schützen kommt es darauf an, auch attraktiv für „Jedermann“ zu sein, damit der Verein für möglichst viele Sportarten offen ist, die beispielsweise unter dem Dach des Deutschen Schützenbund (DSB) wieder zu finden sind. Daraus ist abzuleiten, dass vielleicht auch das Blasrohrschießen bald Einzug in der Gilde haben wird. Bevor das Axtschießen an den Start ging, gab es im Vorfeld reichlich zu tun, denn es musste eine so genannte „Axtwerfeordnung“ entwickelt werden. Es beginnt zunächst mit dem Führer einer Axtgruppe, dem „Axeperten“ (aus dem Englischen), der für den reibungslosen Ablauf des Axtwerfens beim Training oder Wettbewerben verantwortlich ist. Geworfen wird auf Holzscheiben, die tatsächlich aus einem Stamm gesägt werden könnten. Weil aber dabei die Maserung kreisförmig verläuft, hat die Schneide einer Axt es schwer, ins Holz einzudringen und stecken zu bleiben. Daher werden heutzutage Bretter parallel zur Baumachse gesägt und hintereinander mehrfach verleimt. Jetzt hat die Einschlagstelle stets eine senkrechte Maserung und die Axt, das Beil oder Tomahawk bleibt stecken, sofern richtig getroffen worden ist. Zur Ausübung des Sportes gilt es, zahlreiche Sicherheitsregeln zu beachten. darunter die Abgrenzung der Gefahrenzone mit einer entsprechenden Absperrung. Die Einhaltung der Regeln müssen mehrere Ordner überwachen. Auf ein Signal hin, werfen alle Teilnehmer bei einem Wettbewerb gleichzeitig. Sobald Entwarnung gegeben worden ist, kann die Axt von der Zielscheibe entfernt und der Punktestand notiert werden. Außerhalb des Wettkampfplatzes müssen alle Schneiden durch einen Schneidenschutz abgedeckt sein. Wichtig ist auch die Wurftauglichkeit, so darf weder unter Alkohol, Drogen oder Medikamenten geworfen werden. Darüber hinaus gilt eine Axtwurfbestimmung, ab welchen Alter die einzelnen Disziplinen - doppelschneidige Axt, Beil oder Tomahawk - ausgeübt werden dürfen. es beginnt im Alter von 14 Jahren, sofern eine Erziehungsberechtigte Person dabei ist oder eine schriftliche Erlaubnis, der sogenannte „Eltern-Zettel“ vorgelegt werden kann. Um auch äußerlich als Axtwerfer erkannt zu werden, gibt es eine Anzugsordnung. Hier sind die Ausführung der Kluft mit Schuhwerk, Hose und Hemd sowie der Kopfbedeckung geregelt. Auch gibt es äußerlich sichtbare Rang. und Funktionsabzeichen. Das Axtwerfen selbst ist sehr erschwinglich, denn für ein kleines Beil oder einen kleinen Tomahawk sind etwa 50 Euro zu berappen. Für eine Doppelaxt gehen etwa 150 Euro über den Ladentisch. Damit die Faßberger Bevölkerung sich ein Bild von der neuen Sparte machen kann, hatte die Schützengilde Ende September zu einem „Axtwerfen für Jedermann“ eingeladen. Mehr als 50 Leute sind der Einladung gefolgt und haben sich in diese neue Sportart einführen lassen. Aus ihrer Mitten fanden sich dann 22 Sportler, die sich einem anschließendem Wettbewerb im Doppelaxt-, Beil- und Tomahawkwerfen angeschlossen haben. Der Axeperte Ingo Bruhn und sein Stellvertreter David Dittmar sorgten für einen reibungslosen Ablauf und der Instandsetzer Harry Langlitz, genannt Manhattan Harvey, schärfte die Schneiden. Es entwickelte sich bei allen drei Disziplinen ein interessanter Wettbewerb, bei dem leider nur wenige Punkte vergeben werden konnten. Es bedarf also mehr als ein paar Stunden Training, um sicher die Scheibe zu treffen. Nach dem Kommando „gut Wurf“ ging es also los. Zunächst ein Probewurf und dann drei Wertungswürfe. Beim Spanferkelessen wurden dann die Sieger bekanntgegeben. Sieger beim Doppelaxtwerfen wurde mit sechs Punkten Henrik Beyerlein. Das Beilwerfen entschied mit zwei Punkten Günther Grauel für sich und beim Tomahawkwerfen gab es überhaupt keinen Punkt. Aber Stephanie Laarmann hatte außerhalb der Wertung einen Treffer und wurde zur Siegerin dieses Wettbewerbs unter dem tosenden Beifall der anwesenden Spanferkelesser ernannt. Zum Spanferkel gab es jede Menge leckere Salate und auch die durstigen Kehlen wurden zünftig gelöscht. Eigentlich war es nicht nur das Fest der Schützengilde, sondern auch des Axeperten Ingo Bruhn, der Geburtstag feierte und Spendierhosen trug. DJ Kev, inzwischen auch Mitglied der Schützengilde, sorgte für die musikalische Unterhaltung bei der Auftaktveranstaltung. So waren die Interessenten für die neue sparte und auch die Schützengilde, allen voran der 1. Vorsitzende Jürgen Pinkowsky, voller Begeisterung für die gelungene Auftaktveranstaltung. Besonderer Vorzug dieser neuen Sparte bei der Schützengilde ist, dass diese vollkommen „bleifrei“ ist, sagte Jürgen Pinkowsky und hoffte, dass sich das Axtwerfen als Breitensportart durchsetzen werde. Insgesamt ist die Schützengilde auf einem guten Weg, denn inzwischen hat diese über 176 Mitglieder, freute sich der Vorsitzende.

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Der „Küchenchef“ und 1. Vorsitzende der Schützengilde Jürgen Pinkowsky beim „Erstanstich“ des Spanferkels

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Der „Axeperte“ Ingo Bruhn bei einem erfolgreichen Wurf

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Die „Anführer“ der neuen Sparte Axtwerfen in ihrer Kluft, von links. der Axeperte Ingo Bruhn, der Instandsetzen „Harvey Langlitz“ und der Stellvertreter David Dittmar

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Die Sieger des ersten Axtwurf-Wettbewerbs freuen sich mit den „Axeperten“, von links Ingo Bruhn, „David Dittmar“, Hendrik Baierlein, Stephanie Laarmann, Günther Grauel und David Dittmar

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